Festsitzende Zahnspangen

Reduktion auf ein Minimum

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Festsitzende Zahnspangen sind einfach besser

Festsitzende Zahnspangen bestehen aus Brackets, die auf die Zähne geklebt werden, und Drähten, die mit den Brackets verbunden werden. Nur noch selten werden die Brackets mit Metallringen, sogenannten Bändern, auf die Zähne zementiert. Die Drähte üben über die Brackets Kräfte und Drehmomente aus, mit denen die Zähne gezielt bewegt werden. Die Brackets sind meistens aus Stahl, gelegentlich mit einzelnen Teilen aus Nickel-Titan (NiTi) oder Chrom-Kobalt gefertigt. Aus ästhetischen Gründen werden auch Brackets aus Keramik eingesetzt, die entweder zahnfarben sind oder glasartig die Zahnfarbe durchscheinen lassen. Die verwendeten Drähte bestehen in der Regel ebenfalls aus Stahl. Besonders für die erste Nivellierung der Zäghne werden jedoch häufig hochelastische NiTi-Drähte verwendet.

Festsitzende Zahnspange mit selbstligierenden Stahlbrackets (Speed) links, Keramikbrackets rechts: besseres Aussehen ist offensichtlich, aber manche Zahnbewegungen gelingen mit Stahlbrackets besser
Festsitzende Zahnspange mit selbstligierenden Stahlbrackets (Speed) links, Keramikbrackets rechts: besseres Aussehen ist offensichtlich, aber manche Zahnbewegungen gelingen mit Stahlbrackets besser

Die kieferorthopädische Behandlung mit festsitzenden Zahnspangen ist weltweit seit Jahrzehnten Standard, während die Behandlung mit den althergebrachten herausnehmbaren Apparaten zurückgeht. Das hat seinen Grund in der starken Sprachbehinderung, die mit herausnehmbaren Spangen verbunden ist, ihrer Untauglichkeit für viele Zahnbewegungen und letzten Endes ihrer hohen Misserfolgsrate.

Durch ihr großes Plastikvolumen behindern die herkömmlichen herausnehmbaren Zahnspangen stark beim Sprechen. Essen ist mit diesen Apparaten vollständig unmöglich. Die meisten Kinder fühlen sich daher nach kurzer Zeit so eingeschränkt, dass sie die Spangen nur noch nachts tragen. Dies wurde auch in Studien der Universität Tübingen bestätigt: nicht mehr als 10 Stunden Tragezeit können erwartet werden, aber 16 Stunden wären meistens nötig. Mit der geringen Tragezeit ist kaum Fortschritt zu erreichen, so dass ständiger Druck der Eltern notwendig wird, um den Behandlungserfolg zu sichern. Herausnehmbare Spangen haben daher eine hohe Misserfolgsrate von gut einem Drittel und führen zu überlanger Behandlungsdauer, großer Belastung für die jungen Patienten und hohen Kosten. Dazu müssen sie wegen ihrer eingeschränkten Wirkung meistens anschließend von einer festen Spange ergänzt werden, so dass Behandlungszeiten von 4 bis 5 Jahren mit dieser 2-Phasen-Behandlung keine Seltenheit sind. Die meisten herausnehmbaren Zahnspangen sind veraltet und sollten heute gar nicht mehr eingesetzt werden. In unserer kieferorthopädischen Praxis in Mannheim wird deshalb überwiegend mit festsitzenden Zahnspangen gearbeitet. Feste Zahnspangen behindern schließlich nicht beim Sprechen, sind für alle Zahnbewegungen uneingeschränkt geeignet und weisen eine hohen Erfolgsrate auf.

Schneidezähne Festsitzende Zahnspange mit aufgeklebten selbstligierenden Brackets (Speed)und einem durchgehenden
Festsitzende Zahnspange mit selbstligierenden Brackets (Speed)
...oder mit klassischen Brackets mit vier Flügeln und elastischen Ligaturen – der Größenunterschied fällt sofort auf
...oder mit klassischen Brackets mit vier Flügeln und elastischen Ligaturen – der Größenunterschied fällt sofort auf

Modernes Konzept: spät und festsitzend behandeln

Aus diesen Gründen wird in den meisten entwickelten Ländern heute spät und festsitzend behandelt. Die Regelbehandlung erfolgt erst nach vollständigem Zahnwechsel mit 11 bis 12 Jahren, und dann mit einer einzigen, festsitzenden Spange mit einer kurzen Behandlungszeit von 9 bis 24 Monaten. Dabei ist eine „Vorbehandlung” mit herausnehmbaren Spangen in der Regel schlichtweg unnötig, da die festen Spangen alle erwünschten Zahnbewegungen allein bewirken. Für die betroffenen jungen Patienten ist diese Behandlungsweise viel angenehmer, denn die festsitzenden Spangen behindern weder das Sprechen noch das Essen.

Wir als Kieferorthopäden wissen, dass mit einer festen Zahnspange grundsätzlich alles möglich ist, was die jungen Patienten ohne Spange tun. Die Behandlungen mit festsitzenden Spangen werden daher nicht als so belastend empfunden und die Mitarbeit in einer schwierigen Lebensphase wird nicht so stark gefordert. Vor allem sind feste Zahnspangen wesentlich leistungsfähiger als herausnehmbare. Nur mit Brackets ist eine präzise Einstellung der Zähne in allen Raumrichtungen möglich, während die grobschlächtigen herausnehmbaren Spangen nur kippende Zahnbewegungen mit oft ungewissem Ausgang ermöglichen.

Viele wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass festsitzende Apparaturen das beste Verhältnis von Aufwand und Nutzen bieten. Mit festsitzenden Zahnspangen erreicht man höchste Erfolgsquoten, beste Ergebnisse und kürzeste Behandlungszeiten.

Moderne festsitzende Zahnspange: schlanke Konstruktion, hoch effizient
Moderne festsitzende Zahnspange: schlanke Konstruktion, hoch effizient
Patient mit extremem Tiefbiss…
Patient mit extremem Tiefbiss …
… und nach 16 Monaten festsitzender Spange
…und nach 16 Monaten festsitzender Spange

Kürzere Behandlung ist gesünder

In unserer kieferorthopädischen Praxis in Mannheim schaffen wir es, die in Deutschland übliche durchschnittliche Behandlungszeit von knapp 4 Jahren auf 18 Monate zu reduzieren. Das gibt für Eltern manchmal Anlass zur Sorge, ob dieses scheinbar hohe Tempo nicht mit mehr Krafteinwirkung und Risiken für die Zähne verbunden wäre. Zum Glück ist das nicht so: die wichtigsten Tricks, um kurze Behandlungen zu erreichen, sind die kluge Wahl des besten Zeitpunkts und das Weglassen überflüssiger Behandlungsschritte. Konkret bedeutet das die Vermeidung von Behandlungen im Grundschulalter vor Ende des Zahnwechsels, und der Verzicht auf Vorbehandlungen mit herausnehmbaren Zahnspangen. Schäden an den Zähnen und Zahnwurzeln kommen ebenfalls mit längerer Behandlungszeit gehäuft vor, so dass die kürzere Behandlungszeit gleichzeitig auch gesünder ist.

Patientin mit großen Lücken und Überbiss…
Patientin mit großen Lücken und Überbiss…
…und nach 9 Monaten festsitzender Spange
…und nach 9 Monaten festsitzender Spange

Gebremster Fortschritt

Als qualitätsorientierte Kieferorthopäden finden wir es bedauerlich für die jungen Patienten, dass in Deutschland trotzdem so viel herausnehmbare Spangen in Kindermündern zu sehen sind! Fachleute weisen schon lange darauf hin, dass dies auf einen Fehler in unserer Gebührenordnung zurückzuführen ist. So hat der Sachverständigenrat im Gesundheitswesen (SVR) schon 2001 moniert, dass in Deutschland nach wie vor überwiegend herausnehmbare Apparate eingesetzt werden, obwohl die festsitzenden leistungsfähiger seien. Dies hat der SVR darauf zurückgeführt, dass Kieferorthopäden mit herausnehmbaren Apparaten höheren Gewinn erzielen, und gefordert, das Honorar zu Gunsten der festsitzenden Apparate umzuschichten – leider ist jedoch nichts in dieser Hinsicht geschehen. Tatsächlich erwirtschaften Kieferorthopäden in Deutschland mit herausnehmbaren Spangen doppelt so viel Gewinn, als dies mit festsitzenden Apparaturen möglich wäre. Auch wenn es noch einige – meist betagte – Kieferorthopäden gibt, die die herausnehmbaren Spangen aus ehrlicher, alter Liebe einsetzen, liegt es auf der Hand, dass auf diese Weise knappe Mittel des Gesundheitswesens fehlgeleitet werden. Kieferorthopäden aus anderen europäischen Ländern staunen jedenfalls ungläubig, wenn sie von den vier- bis fünfjährigen Behandlungen in Deutschland hören und fragen sich, was die Kollegen in dieser langen Zeit eigentlich machen …

Patientin mit Vorbiss des Unterkiefers…
Patientin mit Vorbiss des Unterkiefers…
…und nach 18 Monaten Behandlung (in zwei Phasen mit längerer Pause)
…und nach 18 Monaten Behandlung (in zwei Phasen mit längerer Pause)

Die deutschen Kieferorthopäden werden wegen ihrer schlechten Ausbildung und handfester wirtschaftlicher Interessen weiterhin zu einem großen Teil herausnehmbar behandeln. Auch vom Gesetzgeber ist keinerlei Wille zu erkennen, die festsitzenden Apparate besser zu honorieren. Ändern wird sich dies nur durch einen Bewusstseinswandel auf Seiten der Patienten und der Eltern. Sie sollten wissen, dass in der modernen Kieferorthopädie die Regelbehandlung erst im bleibenden Gebiss mit 11 bis 12 Jahren mit einer einzigen festen Zahnspange erfolgt. Nur etwa 5% der jungen Patienten profitieren von einem früheren Behandlungsbeginn, wobei dies meistens sehr ausgeprägte Fehlstellungen sind, die auch für Laien auffällig sind. Ein Behandlungsbeginn im Grundschulalter sollte vor diesem Hintergrund eine begründete Ausnahme sein, die den Eltern erklärt werden muss.
Den Eltern ist zu empfehlen, einen Kieferorthopäden mit modernem Behandlungskonzept auszusuchen, auch wenn dafür ein längerer Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen ist.

Noch ein Beispiel für die enorme Leistungsfähigkeit festsitzender Zahnspangen: zwischen den beiden Fotos liegen gerade einmal 15 Monate – zwei Zähne mussten geopfert werden

Zwei Ausnahmen

Zwei Ausnahmen sollten allerdings erwähnt werden, in denen herausnehmbare Apparate sinnvoll sein können. Die erste Ausnahme ist die Behandlung von Rückbisslagen des Unterkiefers und großem Überbiss der Schneidezähne mit einem „funktionskieferorthopädischen“ Gerät nach Art des Aktivators, Bionators oder Orangeators. Egal wie poetisch sich diese Apparate nennen mögen: ihr Wirkprinzip ist immer das selbe. In gut ausgesuchten Einzelfällen können sie jedenfalls funktionieren und nützlich sein zur Bisskorrektur.

Die zweite Ausnahme ist natürlich die Behandlung mit Alignern, z.B. Invisalign oder Clear Aligner, die für ästhetische Erwachsenenbehandlungen in einfachen bis mittelschweren Fällen sehr gut geeignet sind. Der entscheidende Vorteil der Aligner gegenüber den klassischen herausnehmbaren Zahnspangen ist eben, dass sie problemlos den ganzen Tag getragen werden können, weil man sie kaum sieht und keine Sprachbehinderung entsteht. So gelingt kieferorthopädische Behandlung auch mit herausnehmbaren Apparaten!

Aktuelles

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